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Inhalt:
In einem abgeschiedenen Landstrich in der Nähe einer japanischen
Großstadt arbeitet Tomiko als Fahrbegleiterin bei einer
Busgesellschaft. Sie findet ihr Leben eintönig und langweilig. Eines
Tages tritt ein neuer Mitarbeiter in die Firma ein, der Busfahrer
Niitaka, dem sie als Schaffnerin zugeteilt wird. Während ihre
Kolleginnen von dem netten jungen Mann begeistert sind, hegt Tomiko
von Anfang an einen schlimmen Verdacht gegen ihn. Der Grund dafür ist
das Schicksal ihrer besten Freundin. Diese hat ebenfalls als
Schaffnerin mit Niitaka zusammengearbeitet und kam bei einem
mysteriösen Verkehrsunfall ums Leben, kurz nachdem sie sich mit dem
Busfahrer verlobt hatte. Und es war Niitaka, der damals am Steuer saß.
Etwa zur gleichen Zeit kommen Tomiko Gerüchte zu Ohren. Es wird von
einem jungen Busfahrer gemunkelt, der seine Schaffnerinnen nach
Feierabend einlädt, ihnen Heiratsanträge macht und sie, eine nach der
anderen, auf seinen Fahrten umbringt. Tomiko beobachtet Niitaka sehr
genau und schwört sich, den Tod ihrer Freundin zu rächen. Doch
natürlich bleibt ihr auffälliges Interesse an dem geheimnisumwitterten
Chauffeur nicht unbemerkt.
In den 70er und 80er Jahren galt Regisseur Sogo Ishii als Enfant
terrible der damaligen neuen Welle im japanischen Kino. Mit kleinen
schmutzigen Super-8-Produktionen schockierte er das Kinopublikum.
In Koko dai panikku (1976) wird ein rebellischer Jugendlicher
gewalttätig, die Motorradkult-Parabel Kuruizaki sanda rondo (1980)
prangert rechte Gewalt und das kaiserliche System seines Heimatlandes
an und Bakuretsu toshi (1982) zeichnet die postapokalyptische Vision
einer Rock 'n' Roll-Revolution. Mit seinem großen Durchbruch
Gyakufunsha kazoku (1984), der unter dem Titel
Die Familie mit dem umgekehrtem Düsenantrieb
auch mit großem Erfolg im deutschen Kino
lief, zielte er mitten ins Herz der japanischen Industriegesellschaft.
In den 90er Jahren ist Sogo Ishii vom filmenden extrovertierten
Rebellen zum kinematografischen introvertierten Meister gereift.
In ernsten, fast stillen Werken wie dem Psychothriller Enjuro dasuto
(1994) oder Mizu no naka no hachigatsu (1995), in dem eine junge
Frau angstvoll ihre paranormalen Fähigkeiten entdeckt, erforscht der
Regisseur die Tiefen und die Abgründe der menschlichen Seele.
Der mysteriöse Thriller Labyrinth der Träume zeichnet sich durch
eine strenge Erzählstruktur, brillante Schwarz-Weiß-Fotografie und
eine stark zurückgenommene Spielweise der Schauspieler aus und hatte
1997 auf der Berlinale großen Erfolg bei Kritik und Publikum.
(Text: arte)
Film-Daten
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Titel: |
Labyrinth der Träume |
Originaltitel: |
Yume no ginga |
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Thriller, Japan 1997, 90 min, schwarzweiß |
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Regie: |
Sogo Ishii |
Buch: |
Sogo Ishii |
Kamera: |
Norimichi Kasamatsu |
Musik: |
Hiroyuki Onodera |
Produzenten: |
Yasuhiro Ito, Kenichi Kamata, Satoshi Kanno,
Atsuyuki Shimoda |
Darsteller: |
Rena Komine (Tomiko), Tadanobu Asano (Niitaka),
Tomoko Kurotani (Tyuyako), Kotomi Kyono (Chieko), Kirika Mano (Aiko) |
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Sendedaten: |
Mittwoch, 02.04.2003, 22:45 - 00:15, arte |
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Montag, 07.04.2003, 17:30 - 19:00, arte |
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Donnerstag, 10.04.2003, 01:20 - 02:55, arte (war angekündigt, fiel aber aus) |
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Montag abend, 25.10.2004, 01:45 - 03:15, 3sat |
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