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| Autor: |
Karsten Schubert |
| Bewertung: |
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| Einstufung: |
ab 12 Jahre |
| besprochenes Material: |
TV-Serie, 52 Episoden, englisch untertitelt, englisch synchronisiert, DVD |
| Firma: |
Pioneer (USA) |
Fushigi Yûgi ist eine der bekanntesten und beliebtesten Shôjo-Serien. Die Handlung:
Miaka ist ein 15-jähriges Mädchen, dessen liebste Zeitbeschäftigung im Essen zu bestehen scheint. In der Schule glänzt sie nicht gerade (eher im
Gegenteil) und sieht daher den bevorstehenden Abschlußprüfungen
mit einer leichten Panik entgegen. Als sie jedoch mit ihrer Freundin Yui die Bibliothek besucht, ereignet sich etwas, was ihr Leben verändern wird.
Durch die Vision eines roten Vogels wird sie in einen
abgesperrten Raum der Bibliothek gelockt, wo die Mädchen ein
geheimnisvolles chinesisches Buch entdecken. Doch als die beiden
anfangen darin zu lesen, finden sie sich plötzlich im
alten China wieder, wo sie sofort einigen Sklavenhändlern in die
Hände fallen. Da taucht jedoch ein merkwürdiger Junge auf, der
die Sklavenhändler niederschlägt. Als dieser für ihre Rettung
jedoch Geld sehen will, verliert Miaka ihre Freundin aus den
Augen und bemerkt nicht, wie Yui von einem roten Leuchten erfaßt
wird, verschwindet, und sich in der Bibliothek wiederfindet. Daher versucht
Miaka die Spur des Jungen aufzunehmen, da sie glaubt, daß sie
bei ihm auch Yui finden wird. Währenddessen muß Yui feststellen,
daß das eben Erlebte auf den ersten Seiten des alten Buches steht. Da
sie wissen will was mit ihrer Freundin passiert, liest sie in dem Buch weiter.
Als Miaka in der Stadt Kondo angekommen ist, fällt sie dort jedoch einer Straßengang in die Hände, und als sie ihre Wrestling-Künste, die sie durch das Fernsehen erworben hat, im Stich lassen, muß sie wieder der fremde Junge retten. Nach einigem Durcheinander (das Trampeltier Miaka bittet tatsächlich den Kaiser, ihr Teile seiner Krone zu schenken und beschädigt dabei noch seine Sänfte) werden sie und der Junge Tamahome ins Gefängnis geworfen.
Nach einigem weiteren Chaos im Palast hat der Kaiser Miaka jedoch ein Angebot
zu machen: Miaka könnte die Priesterin der Schutzgottheit Suzaku (der erwähnte rote Vogel) werden. Dazu muß sie die Sieben Krieger von Suzaku finden, die alle für eines der sieben Sternbilder von Suzaku stehen. Mit Tamahome hat sie den ersten ihrer Krieger bereits gefunden.
So fängt die Geschichte langsam an, Formen anzunehmen. Doch insgesamt stellen die ersten sieben Episoden nur eine Vorgeschichte dar. Als sie drei Suzaku-Krieger zusammen hat, wird Miaka krank und muß zurück in ihre Welt, doch dabei läuft etwas schief. Miaka ist zwar wieder in der Realität, doch wo ist Yui? Um ihre Freundin zu suchen, und natürlich Tamahome wiederzusehen, kehrt sie zurück in das Buch. Nach einigen Problemen findet sie tatsächlich ihre Freundin, doch diese ist inzwischen Priesterin der verfeindeten Gottheit Seiryu und damit Miakas erbitterte Gegnerin geworden...
Die Zeichnungen und Animationen sind für eine TV-Serie recht gut, wobei man sich natürlich auch gerne auf Standbilder und den vereinfachten SD-Modus verlassen hat, um Kosten zu sparen. Genauso gelungen wie die zeichnerische Seite ist die Soundtrackunterstützung, vor allem das Opening und das Ending-Thema sind absolut hörenswert. Die Geschichte ist recht abwechslungsreich: Zum einen spielt die Beziehung zwischen Miaka und Tamahome eine entscheidende Rolle, zum anderen gibt es aber nicht zuletzt durch Tamahome auch jede Menge Actionszenen. Dabei muß sich Miaka immer wieder mit Problemen auseinandersetzen, die ihr aus dem Königreich von Seiryu in den Weg gelegt werden, und dann gibt es natürlich auch noch das Problem, wie sie Yui wieder zu ihrer Freundin machen kann.
Dabei weist die Serie einen ziemlichen Bruch auf. Während die ersten 27 Folgen eher ruhig und gemächlich eine durchgehende, ziemlich ernste Geschichte erzählen, ändert sich dann die Tonart. Der Fanservice nimmt zu und die ganze Stimmung ist etwas leichter gehalten, vermutlich um die Zuschauer nicht durch die ganzen Sterbeszenen von einer Depression in die nächste zu jagen. Leider wirkt die Geschichte dadurch jetzt nicht mehr so dicht. Man sieht sich die Folgen zwar weiter an, um zu wissen, wie es weitergeht, doch irgendwie folgt man der Story nicht mehr mit der gleichen Anteilnahme, wie es in der ersten Staffel der Fall war.
Insgesamt ist Fushigi Yûgi eine Geschichte, die sich jeder ansehen kann. Zwar ist die Liebesgeschichte zwischen Tamahome und Miaka etwas in die Länge gezogen und wird nicht unbedingt bei jedem Zuschauer auf Gegenliebe stoßen, anderen wird jedoch gerade das gefallen.
Die DVD-Boxen, in der Pioneer die beiden Staffeln mit je 26 Folgen veröffentlicht hat, verdienen eine besondere Erwähnung. Die Boxen bestehen aus einer Papphülle, die etwa so breit ist wie zwei normale DVD-Boxen, dabei aber je 4 Double-Layer DVDs und ein 16-seitiges Booklet enthalten. Das Booklet enthält eine Kapitelauflistung der 4 DVDs, die Cover der entsprechenden Fushigi Yûgi-Videokassetten, eine Kurzbeschreibung der enthaltenen je 26 Folgen, einige Charakterbeschreibungen und eine Auflistung der englischen und japanischen Synchronsprecher.
Die Bildqualität der DVDs ist, wie bei Pioneer üblich, wieder einmal hervorragend. Lediglich in den Nachspannen tritt ein stärkeres, sowie auf der zweiten DVD vereinzelt ein leichtes Kantenflimmern zutage. Der englische und japanische Stereosoundtrack lassen ebenfalls keine Klagen aufkommen, genausowenig wie die zuschaltbaren englischen Untertitel. Die eigentliche Menüstruktur der DVDs ist relativ schlicht gehalten. An Extras bieten alle DVDs sogenannte Fußnoten, worunter man vor allem längere Erläuterungen zu Wortspielen zu verstehen hat, die sich nur schwer ins Englische übertragen lassen. Die vierte DVD der ersten Box bietet außerdem einige Interviews (in Textform), eine Bildergalerie, die unbearbeiteten Opening- und Ending-Sequenzen, eine Karte der Beziehungsgeflechte der zahlreichen Charaktere zueinander sowie eine Auflistung aller Personen, die an Fushigi Yûgi mitgearbeitet haben (22 Seiten).
Die Boxen sind mit ihrem Listenpreis von $200 zwar nicht billig, doch wie man sieht, bekommt man mit je 650 Minuten Spielzeit und den Extras für diesen Preis auch einiges geboten, wenn man mit Shôjo-Animes in einem Fantasy-Setting zurecht kommt.
Daten
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| Titel: |
Fushigi Yûgi |
| Originaltitel: |
Fushigi Yûgi |
| Regie: |
Hajime Kamegaki |
| Drehbuch: |
Yoshio Urasawa |
| Character Design: |
Hideyuki Motohashi |
| Musik: |
Yusuke Honma |
| Vorlage: |
Yuu Watase |
| Produktionsjahr: |
1995 |
| Genre: |
Shôjo-Comedy mit Fantasy-Touch |
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