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| Autor: |
Karsten Schubert |
| Bewertung: |
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| Einstufung: |
ab 12 Jahre |
| besprochenes Material: |
OVA-Serie, 3 Folgen, englisch untertitelt, Laufzeit 85 Minuten |
| Firma: |
A.D. Vision |
Der unsportliche Hiroshi hat ein Problem: Er hat sich unsterblich in
das Mädchen Marie verliebt. Da er sehr schüchtern ist, traut
er sich aber nicht, sie anzusprechen. Doch er ist nicht nur sozial unerfahren,
sondern auch ein technisches Genie und faßt daher einen Plan:
Er baut sich seine eigene Marie.
Er installiert also auf dem ganzen Schulgelände Kameras, mit denen er
Aufnahmen von Marie gewinnt, nach deren Vorbild er einen Roboter baut.
Nachdem schließlich auch das größte technische Problem gelöst
ist (Wie kann man Unterwäsche für den Roboter kaufen, wenn man
sich nicht in den Laden traut?), soll am nächsten Tag die Aktivierung
des Roboters erfolgen. Doch am Morgen sitzt Marie (der Roboter) bereits an
seinem Bett, um ihn zu wecken. Irgendwie ist sie sehr menschlich geraten,
denn sie hat keinesfalls die Absicht immer nur im Haus zu bleiben. Als er
seinen Tennisschläger vergißt, nutzt sie also die Gelegenheit,
um ihn im Tennisclub zu besuchen. Nachdem der erste Schock überwunden
ist (Marie hatte keine Ahnung, daß sie nach einem Vorbild gebaut wurde,
von dem sie sich nur durch die rosa Haarfarbe (Zufall oder Anspielung auf
Cat Girl Nuku Nuku?)
unterscheidet), stellt Hiroshi sie als seine jüngere Schwester vor und
sie wird sofort akzeptiert. Nachdem Marie (Roboter) herausfindet, daß auch
die echte Marie sich in Hiroshi verguckt hat, entschließt sie sich die
beiden zusammen zu bringen, egal was für Widerstände sich ihr in den Weg stellen.
In der zweiten Folge taucht das Mädchen Hibiki auf, eine regelrechte
Schlägertype, die sich natürlich ausgerechnet in Hiroshi verliebt.
Und noch schlimmer: Sie weiß, daß Marie ein Roboter ist!
In der dritten Folge erzählt die echte Marie dem Roboter von einem
Traum. Doch was ist überhaupt ein Traum? Auch die zweite Marie
möchte träumen und wird dazu von ihrem „Bruder“ umgebaut.
Der Rest der Episode erzählt von ihren Träumen, doch was
ist Traum und was Realität?
Die Zeichnungen der Charaktere sind für eine OVA aus dem Jahre 1996
zwar etwas bescheiden, doch dafür hat man sich bei den Animationen
auch mal an kompliziertere Szenen getraut. Der Soundtrack besteht aus
kleineren Melodien, die meist wunderschön die jeweiligen Gefühle
in Szene setzen. Die Story mag zwar auf den ersten Blick nicht besonders
komplex erscheinen, doch dafür wurde umso größerer Wert
auf die Darstellung der Charaktere gelegt (in dem Bereich macht man sogar
Oh! My Goddess
Konkurrenz).
Die beiden männlichen Hauptcharaktere sind zwar etwas schablonenhaft
geraten (Hiroshi = unsportliches und schüchternes Technikgenie mit
Ödipuskomplex und Tanaka = sportlicher Angeber mit charakterlichen
Mängeln, der sich an jedes Mädchen heranmacht), doch gerade die Psyche
des Roboters Marie hat man sehr schön in Szene gesetzt. Sie hat einen
einfachen und sehr menschlichen Charakter. Zunächst will sie ihrem
Bruder und Marie helfen, doch was ist wichtiger? Katastrophen in
nächster Nähe verhindern, oder sich besser beeilen, um sicher zu
gehen, daß das Treffen zwischen den beiden gut verläuft? In der
zweiten
Folge kommt mit Hibiki ein neuer Charakter hinzu, der für Geld scheinbar
alles tut, doch auch sie hat innere Schwächen, die sie nur nicht zeigt.
Die dritte Folge ist am schwersten zu verstehen, da sehr viel mit Mitteln
des Traumes gearbeitet wird. Doch mit der Zeit erlaubt gerade diese Folge
einen sehr tiefen Einblick in die Seele der einzelnen Personen.
Hätte man die Geschichte auch noch zu einem endgültigen Abschluß
gebracht, hätte ich sogar volle 5 Sterne vergeben.
Dabei geht es aber nicht ganz so harmlos zu wie bei
Oh! My Goddess.
So gibt es eine recht große Anzahl von Panty Shots und auch an Maries
Oberweite bleiben in keiner Folge Zweifel. Für Kinder ist die Geschichte
also nicht geeignet, doch es bewegt sich alles noch im grünen Bereich,
auch wenn die
Rückseite
des Kassetten-Covers etwas anderes andeuten möchte.
Daten
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| Titel: |
My Dear Marie |
| Originaltitel: |
Boku no Marie |
| Regie: |
Tomomi Mochizuki |
| Drehbuch: |
Gou Sakamoto |
| Character Design: |
Hiroto Tanaka |
| Musik: |
Hisaaki Hogari |
| Vorlage: |
Manga von Sakura Takeuchi |
| Produktionsjahr: |
1996 |
| Genre: |
Science-fiction / Comedy / Romance |
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