 |
| Autor: |
Karsten Schubert |
| Bewertung: |
 |
| Einstufung: |
ab 10 Jahre |
| besprochenes Material: |
TV-Serie, 26 Folgen à 23 Min. auf 8 Videokassetten (Vol. 1+2 = 4, sonst 3 Eps. pro Kassette), englisch untertitelt |
| Firma: |
The Right Stuf |
In ferner Zukunft wird der König des riesigen
Raalgon-Imperiums ermordet. Als Nachfolgerin
wird seine junge Tochter Azalyn benannt und von
ihren wenig vertrauenserweckenden Beratern zum
Angriff auf die benachbarten „United Planets“
gezwungen, die man für den Mordanschlag verantwortlich
macht. Die schwachen Raumstreitkräfte der „United
Planets“, die UPSF, versuchen sich nun ihrerseits auf
die Verteidigung vorzubereiten.
Einer der neuen Musterungskandidaten für die Streitkräfte ist der junge
Justy Ueki Tylor. Doch nachdem dieser gleich den
Musterungscomputer in den Wahnsinn getrieben hat,
versucht man ihn doch lieber in der Verwaltung unterzubringen.
Als er dort einen Rentenscheck zustellen soll, gerät
er in eine Geiselnahme. Sein völliger Mangel an Respekt
vor den auf ihn gerichteten Waffen bringt jedoch
die Geiselnehmer so durcheinander, daß er zum Held
des Tages wird.
Um diesen Chaoten los zu werden, beschließen seine
Vorgesetzten, ihn zum Kommandanten des Zerstörers
„Soyokaze“ zu befördern, den man als Mülleimer der
Flotte bezeichnen könnte. Nur der erste Offizier
Yamamoto und die zweite Offizierin Star versuchen noch
etwas die Ordnung an Bord aufrecht zu erhalten.
Sehr zur Belustigung der an Bord befindlichen
Marines, unter ihnen auch ein Herr mit Eishockey-Maske und
Kettensäge, die ihr möglichstes tun, das Schiff in einen
Sauhaufen zu verwandeln, dabei aber jederzeit für einen Kampf zu
haben sind. Hinzu kommen noch so chaotische Typen wie ein Jägerpilot,
der Angst vor Frauen hat und sich ständig mit den zwei Töchtern
eines Admirals herumärgern darf, ein Schiffsarzt, der dem
Alkohol verfallen ist und so weiter und so fort.
Mit Tylor als Kapitän hofft die Admiralität sich dieser ganzen Problemfälle
unauffällig entledigen zu können und schickt den Zerstörer von
einer Krisensituation zur nächsten. Doch faszinierenderweise
rettet Tylors chaotisches Verhalten ein ums andere Mal die
Situation. So besiegt er eine weit überlegene gegnerische
Flotte, er entwischt einer Falle des Oberkommandos durch ein Loch
in seiner Tasche oder ein auf ihn angesetztes Piratenschiff wird
von einer gegnerischen Flotte vernichtet, da er dem bordeigenen
Spion das Zielgebiet der „Soyokaze“ verriet, um ihn von einem
Selbstmord abzuhalten. Dabei gelingt es seinem unkonventionellen
Führungsstil (gegen die Langeweile läßt er z.B. eine Wahl zur
„Miss Soyozake“ abhalten) im Laufe der Zeit sogar seine
Mannschaft zu einer effektiven Einheit zusammen zu schweißen und
den Kriegsanhängern ein ums andere Mal eine überhöhte Rechnung
zu präsentieren. Später gelangt sogar Prinzessin Azalyn in die
relative Sicherheit der Soyokaze, als sie sich in Gefangenschaft
begibt um einen Arzt für ihr Haustier Paco Paco (besser bekannt
als Captain Tylor) zu besorgen (Das Oberkommando würde sich
jedoch leicht wundern, wie die Soyokaze die Vorschriften zur
guten Behandlung von Kriegsgefangenen auslegt...! ;-) ).
Die Qualität der Zeichnungen befindet sich häufig auf OVA-Niveau
und nur bei den Animationen kann man gelegentlich bemerken,
daß es sich eigentlich um eine TV-Serie handelt. Auch der Soundtrack
erfüllt die in ihn gesetzten Erwartungen. Diese Serie kommt
ohne technischen Schnickschnack wie Riesenroboter oder
brillant animierte Raumkämpfe aus, sondern verläßt sich
vollständig auf die gut ausgearbeiteten Charaktere, die auch
noch jede Menge Entwicklungsspielraum nutzen. Die Story
enthält viele Anspielungen, so erinnert der
Charakter von Tylor frappierend an die Computerspielreihe Space
Quest und die Soyokaze sieht aus wie eine Kopie der Yamato, doch
die eigentliche Geschichte ist recht eigenständig, wobei die
einzelnen Episoden von ziemlich ernst bis vollkommen überzogen
reichen, ohne daß dabei jedoch die Logik auf der Strecke bleibt.
Wenn man wirklich etwas
bemängeln wollte, bliebe nur eine Eigenart: Irgendwie ist die
Story nur auf 23 Episoden ausgerichtet und man hatte Probleme,
sich für die letzten drei Episoden noch eine Handlung auszudenken.
Wer also knapp bei Kasse ist, kann auf die letzte Kassette ruhigen
Gewissens verzichten, man verpaßt nichts.
Daten
|
| |
|
| Titel: |
The Irresponsible Captain Tylor |
| Originaltitel: |
Musekinin Canchou Tylor! |
| Regie: |
Koichi Mashimo |
| Drehbuch: |
Hitoshi Yoshioka |
| Character Design: |
Tomohiro Hirata |
| Musik: |
Kenji Kawai |
| Produktionsjahr: |
1993 |
| Genre: |
Science-fiction / Comedy |
|
|
|
|