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Kopierschutz, nein danke!

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Autor: Die FUNime-Redaktion
Artikel erschienen in: FUNime Nr. 39, Seite 29, Oktober 2004

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Daß endlich wieder ordentliche Anime-Soundtracks in Deutschland erscheinen, ist ein schon so lange erwartetes Ereignis, daß man laut rufen möchte: „Kauft sie Euch, wenn die gut laufen, kommen bestimmt noch weitere interessante Soundtracks hinterher!“ Leider wird diese Freude durch die Verkrüppelung der CDs durch einen Kopierschutz wieder getrübt.

Im Test sind uns folgende Dinge mit den CDs passiert: Unter Windows XP ist im Explorer auf der CD nichts zu sehen. Nach dem Einlegen der CD fängt das Laufwerk mit wilden Suchbewegungen an. Wenn man die Soundwiedergabe startet (funktioniert sowohl mit dem MediaPlayer als auch mit Winamp), hört das aber wieder auf. Es war ohne irgendwelche Tricks oder zusätzliche Software möglich, mit dem MediaPlayer eine digitale Kopie der CD anzufertigen.

Power DVD meldet unter Windows gelegentlich ein „Unbekanntes Dateiformat“. Nero liest die CD klaglos ein, meldet jedoch den letzten Track als hybriden Datentrack und kann diesen nicht lesen.

Unser Test-Macintosh ist erst einmal abgestürzt, danach hat er zwei (!) CD-Symbole im Finder angezeigt. Das eine Symbol enthält die Tracks der CD, die per Doppelklick problemlos abspielbar sind, das andere Symbol enthält rein gar nichts.

Weitere Tests mit einem DVD-Player (Pioneer DV-530) sowie diversen Spielkonsolen (Dreamcast, Saturn, Playstation 1, Playstation 2 und X-Box) zeigten keine Probleme, lediglich das Saturn brauchte etwas länger zum initialen Einlesen. Auch unsere Test-Audioradios (ein Sony CDX-4170R und ein JVC KD-SH9104) konnte beide CDs abspielen.

Auffallend ist die unzureichende Kennzeichnung der CDs: Das Logo des Kopierschutzes ist ca 2x4 Millimeter (!) groß und ohne gezielte Suche kaum zu entdecken. Einen Hinweistext gibt es nur in kleiner Schrift und dazu auch lediglich in Englisch. Eine Kennzeichnung, welcher Kopierschutz verwendet wird, läßt sich ebenfalls nicht finden.

Obwohl mit diesen beiden CDs wenig Fehler aufgetreten sind, kann man im allgemeinen nur sagen: Glücksspiel. Was geht und was nicht, kann der Käufer ausprobieren. Was bleibt an Ausweichmöglichkeiten? Ältere japanische Soundtracks haben noch keinen Kopierschutz, hier könnte man den teuren Direktimport nutzen. Bei neueren Soundtracks geht das aber nicht mehr, da diese auch in Japan mit Kopierschutz erscheinen. Der weitverbreitete Einsatz von Kopierschutztechniken könnte die Kunden vermehrt zum Kauf von illegalen Bootlegs oder Downloads aus dem Internet animieren – immerhin lassen diese sich mit Sicherheit überall problemlos abspielen. Hoffen wir, daß die Fans trotzdem die legalen Angebote bevorzugen.

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