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| Autor: |
Karsten Schubert |
| Bewertung: |
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| Einstufung: |
ab 14 Jahre |
| besprochenes Material: |
OVA-Serie, 7 Folgen à 45 Min. (OVA 1+7) bzw. 30 Min. (OVA 2-6), englisch synchronisiert (3 Kassetten), deutsch synchronisiert (4 Kassetten) |
| Firma: |
Pioneer UK, OVA Films |
El-Hazard gilt nach
Tenchi Muyo!
als Pioneers erfolgreichste Geschichte. Diesmal haben wir es zwar nicht mit durch den Raum reisenden Prinzessinnen und Bäumen zu tun, doch wesentlich normaler geht es hier auch nicht zu ;-).
Zunächst beginnt die Geschichte ganz normal in einer japanischen
Schule, unter der man soeben mysteriöse Artefakte entdeckt hat.
Und dort lernt man zunächst die Hauptcharaktere kennen: den
trinkenden Lehrer Fujisawa, den soeben durch Bestechung
wiedergewählten Schülerpräsidenten Katsuhiko, dessen Schwester
Nanami und den Musterschüler Makoto (den Katsuhiko als ständigen
Widersacher betrachtet). Diese befinden sich eines Abends in der
Schule, als Makoto zu den Artefakten geht, wo plötzlich ein
geheimnisvolles Mädchen vor ihm auftaucht und ihn durch die
Dimensionen in die Welt von El-Hazard schickt. Doch ihr Spruch
hat offenbar nicht nur Makoto getroffen... Makoto findet sich
kurz darauf in einer seltsamen Welt wieder, die zur
Hälfte von Menschen bewohnt und beherrscht wird, während
Insekten, die sogenannten Bugrom, die andere Hälfte der Welt
kontrollieren.
Makoto und Fujisawa, der nun im nüchternen
Zustand übermenschliche Kräfte besitzt, treffen schon bald auf
die ersten Menschen, denen er als letzte Rettung erscheint, da
Makoto einer verschwundenen Prinzessin sehr ähnlich sieht und
daher als ihr Double verwendet wird. Katsuhiko ist unter den
Bugroms gelandet, wo er aufgrund einer Prophezeiung als großer
Heerführer angesehen wird, was diesem Fiesling auch sehr gut in
den Kram paßt. Seine Schwester Nanami hat es dagegen in eine Wüste
verschlagen, wo sie versucht als Kellnerin zu etwas Geld zu
gelangen. Makoto hat in der Zwischenzeit den Auftrag erhalten,
zusammen mit Alielle, der Geliebten der Prinzessin (der Makoto
zuerst im Schlafzimmer begegnete, ähm... die Kleine ist offenbar
hinter allem her, was einen Rock trägt) und seinem Lehrer
Fujisawa in ein Gebirge zu reisen, um eine alte Waffe gegen
die Bugroms bereit zu machen.
In den nächsten 3 Folgen (Kassette 2) machen sich Alielle,
Makoto und Fujisawa auf den Weg in die Wüste, wo sie nach
einigen Zwischenfällen und Irrtümern auch ankommen. Nicht nur,
daß sie dort auf die drei Priesterinnen treffen, sondern wie der Zufall so will,
taucht dort auch noch Nanami auf. Als diese jedoch Makotos Maskerade
aufdeckt, müssen alle Beteiligten erst einmal einem Wutausbruch
der Priesterin Shayla-Shayla ausweichen. In der Zwischenzeit
will Katsuhiko an eine neue Waffe kommen, deren Aufenthaltsort
jedoch nur den Priesterinnen bekannt ist. Durch einen Trick
gelangt er jedoch mit seiner Armee auf die geheime Insel. Die
geheime Waffe stellt sich als Dämon Ifurita heraus, die gleiche
Frau, die Makoto und seine Freunde nach El-Hazard versetzt hat.
Zum Glück verhält sich der Dämon anders als Katsuhiko dachte, und
zieht sich nach einem Angriff auf Makoto wieder zurück.
In der fünften Episode erfährt man eine ganze Reihe von
Hintergrundinformationen. Unsere Freunde haben jedoch einige
andere Probleme. So hat sich in der Zwischenzeit Shayla in
Makoto verliebt, was natürlich schnell Probleme mit Nanami
verursacht. Und Ifurita hat sich ein Ziel gesetzt, sie will
wissen, woher Makoto sie kennt.
Als sie ihn jedoch (in der vorletzten Folge) stellt, greifen die drei Priesterinnen ein und es kommt zum Kampf.
Doch dabei erleben sie eine unangenehme Überraschung.
Ifurita ist in der Lage, jede Waffe, von der sie einmal getroffen
wurde, nachzuahmen. Doch als Makoto sie berührt, passiert etwas
Eigenartiges. Makoto kann die Vergangenheit von Ifurita sehen
und Ifurita die von Makoto. Ifurita war schon immer ein Bote der
Zerstörung und ist daher vom Einblick in das Leben eines
normalen Jungen geschockt. Noch mehr ist sie allerdings
überrascht, als sie in seinen Erinnerungen sich selbst sieht.
Vollkommen verwirrt fliegt sie davon, obwohl ihr Programm sie
dazu auffordert, Makoto zu töten. Doch der Angriff der Bugroms
läuft unter Katsuhikos Führung weiter. Und dann gibt es noch
eine dritte Partei, die die verschwundene Prinzessin gekidnappt
hat und nun mit ihrer Hilfe beide Seiten zerstören will. Mit
diesen beiden Folgen erreicht die Geschichte ihren Höhepunkt.
Die Serie ist von den Zeichnungen und Animationen her recht gut (Produktionsjahr 1992). Auch der teilweise etwas orientalische Soundtrack klingt nicht schlecht,
auch wenn ich das Gefühl nicht loswerde, ihn schon mal irgendwo
gehört zu haben. Nur die englische Fassung des einen Endings
läßt etwas zu wünschen übrig. Ansonsten ist auch die englische
Synchronisation gut gelungen. Makotos Synchronsprecher ist
übrigens derselbe, der Yakumo in
3x3 Eyes
gesprochen hat, was vor allem dann ganz erheiternd wirkt, wenn er mal wieder darüber
rumjammert, daß er gleich sterben wird. Ansonsten hat man auch
noch einige Synchronsprecher aus
Ghost in the Shell
verpflichtet, so hat zum Beispiel Shayla die Stimme von Major Kusanagi.
Die Story ist bei weitem komplexer als es zunächst
den Anschein hat. So haben wir nicht nur auf der einen Seite die
Menschen und auf der anderen die Bugrom, die sich miteinander
bekämpfen, sondern es gibt noch eine dritte Partei, die im
Laufe der Zeit immer mehr in den Vordergrund rückt. Wovon die
Geschichte jedoch sehr stark lebt, ist zum einen der etwas
abgedrehte Humor, auch wenn dieser hauptsächlich auf den
überdrehten Charakteren beruht, und zum anderen die ganz
eigene Welt, die aus Tausend und einer Nacht zu stammen
scheint. Was noch zu erwähnen ist, ist das wirklich
hervorragende Ende. Wo andere Serien sofort auf einen Nachfolger
setzen, hat man sich hier bemüht die Geschichte wirklich zu
beenden (obwohl es inzwischen auch von dieser Serie eine weitere
OVA-Staffel
und zwei Fernsehserien gibt).
Ein miauendes Kaninchen gibt es in El-Hazard zwar nicht, aber auch hier
hat man nicht ganz auf ein niedliches Sidekick-Tier verzichten wollen. Die Katzen von El-Hazard können sprechen und haben auch noch die Fähigkeit, sich in eine Art Rüstung zu verwandeln.
Noch ein Wort zur deutsch synchronisierten Fassung. Vom Niveau der englischen
Version ist man zwar noch weit entfernt, doch gegenüber
Moldiver
hat man in praktisch allen Punkten zugelegt und kann nun
durchaus mit z.B. einigen älteren englischen Dubs von A.D. Vision mithalten.
Wer also Probleme mit der englischen Sprache hat, kann ruhig
zugreifen. Die zweite Kassette, die eine Episode weniger enthält
als das britische Gegenstück, kann dieses Niveau durchaus
halten. Nur sehr kurze Aussetzer von Nanami, Fujisawa und
Shayla-Shayla und die eher mäßige Stimme von Ifurita (im
Vergleich zur englischen Fassung) dämpfen das positive Bild. Erschwerend kommt allerdings hinzu, daß die deutsche Fassung gegenüber der englischen Version um eine Kassette gestreckt wurde und damit deutlich teurer ist.
In den USA ist ein DVD-Boxset erschienen, das auch noch die zweite OVA-Serie enthält.
Daten
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| Titel: |
El-Hazard |
| Originaltitel: |
Shinpi no Sekai El-Hazard |
| Regie: |
Hiroki Hayashi |
| Drehbuch: |
Ryoei Tsukimura |
| Character Design: |
Kazuto Nakazawa |
| Musik: |
Seikou Nagaoka |
| Produktionsjahr: |
1995 |
| Genre: |
Comedy |
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