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| Autor: |
Karsten Schubert |
| Bewertung: |
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| Einstufung: |
ab 3 Jahre |
| besprochenes Material: |
Kinofilm, englisch synchronisiert, Laufzeit 86 Min. |
| Firma: |
Fox (Studio Ghibli) |
Der Studio Ghibli-Film des Jahres 1988 wurde 1993 auch in den USA
auf Video veröffentlicht. Auf dieser NTSC-Fassung beruht dieses
Review. Im Gegensatz zu Miyazakis vorhergehenden beiden Filmen
(Nausicaä
und
Laputa)
handelt es sich diesmal jedoch nicht um ein Fantasy-Epos,
sondern um das ganz „normale“ Leben von zwei kleinen
Mädchen im Japan zu Beginn der 60er Jahre, das aber
um einige fantastische Elemente angereichert ist.
Die zehn Jahre alte Satsuki zieht zusammen mit ihrer fünfjährigen
Schwester Mei und ihrem Vater, einem Universitätsprofessor,
in ein Haus auf dem Land. Natürlich sind die beiden Mädchen
ganz aufgeregt, als sie das neue Haus erreichen. Doch warum
finden sie Nüsse und Samen im Haus? Und was sind das f�r kleine
schwarze Schatten, die immer versuchen vor ihren Blicken zu fliehen?
Sind das wirklich „Dust Bunnies“, die wie die alte Nachbarin
(Nanny genannt) erzählt, nur von Kindern gesehen werden und in
alten verlassenen Häusern alles in Staub verwandeln?
Doch am nächsten Tag haben die Bunnies das nun belebte Haus
verlassen und die beiden Mädchen brechen mit ihrem Vater
auf die Mutter zu besuchen. Diese liegt in einem Krankenhaus zur
Beobachtung. Es geht ihr jedoch scheinbar schon wieder recht gut.
Ein paar Tage später muß Satsuki zur Schule. Der Vater arbeitet
im Haus, während die kleine Mei im Garten spielt.
Dort findet Mei schließlich zwei kleine Gestalten, von
denen eine einen Beutel mit Nüssen schleppt. Als sie diesen folgt,
findet sie schließlich in einer Art Baumhöhle ein Riesenexemplar
dieser Gattung. Der Name der Gestalt ist Totoro und er ist ein
Waldgeist, den offenbar nur Kinder sehen können. Und so vergeht
die Zeit mit einigen kleineren Problemen. Mei und Satsuki begegnen
schließlich auch gemeinsam dem freundlichen Totoro, unter anderem
an der Bushaltestelle, wo sie ziemlich staunen, als sich der Bus des
Totoro als eine Art vielbeiniges Katzenwesen herausstellt. Doch
plötzlich wird die Idylle gestört. Als Satsuki und Mei bei Nanny
sind, erreicht sie plötzlich ein Telegramm vom Krankenhaus. Satsukis
Vater soll sich mit dem Krankenhaus in Verbindung setzen.
Ist etwas mit Mutter passiert?
Das Design der Charaktere und Wesen ist praktisch nur noch als
süß einzustufen und weder die Zeichnungen noch die Animationen
lassen irgendwelche Schwachstellen erkennen. Dazu kommt ein gewohnt
guter Soundtrack aus der Feder von Jo Hisaishi (wie üblich bei Miyazaki).
Die englische Synchronfassung ist auch zufriedenstellend.
Auf den ersten Blick mag die Story ja etwas dürftig erscheinen,
doch auch diese hat ihren ganz eigenen Reiz. Man kann zwar nicht von
einer Charakterentwicklung sprechen, doch hier hat sich Hayao Miyazaki
verblüffend gut in die Gedankenwelt der Kinder hineingearbeitet. Alle
diese Faktoren wirken mit der leicht märchenhaften Story derart
wunderbar zusammen, daß es einem beim Ansehen des Films ganz warm ums
Herz wird.
Dabei hat dieser Movie auch durchaus ernste Hintergründe. So will er
unter anderem eine ländliche Umgebung zeigen, die es in der Form
im industrialisierten Japan kaum noch gibt, und Miyazaki hat auch
noch eine leicht autobiographische Note eingebaut. Seine Mutter
hatte einen großen Teil seiner Kindheit mit Tuberkulose zu kämpfen
und genau dies scheint auch das Problem zu sein, das die Mutter von Mei
und Satsuki hat.
Zusammenfassend ist es ein traumhafter Film, der für die ganze Familie
geeignet ist und es mühelos mit jedem Disneyfilm aufnimmt.
Wann mit einer deutschen Fassung zu rechnen ist, steht jedoch
noch in den Sternen.
Daten
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| Titel: |
My Neighbor Totoro |
| Originaltitel: |
Tonari no Totoro |
| Regie: |
Hayao Miyazaki |
| Drehbuch: |
Hayao Miyazaki |
| Anime Director: |
Yoshiharu Sato |
| Musik: |
Jo Hisaishi |
| Produktion: |
Studio Ghibli |
| Vorlage: |
Hayao Miyazaki |
| Produktionsjahr: |
1988 |
| Genre: |
Fantasy |
| Bemerkung: |
Totoro ist weithin bekannt und beliebt in Japan und es gibt jede Menge Merchandise aus dem Film, allen voran Stoff-Totoros in buchstäblich jeder Größe. |
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